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„Das Sommer­semester 2020 startet in der Corona-Krise bundesweit digital“, so liessen es die Wissenschaftsministerien der Länder über die Deutsche Presse-Agentur kürzlich verkünden.[1] Was nach außen hin als dynamischer Aufbruch in eine golden-digitale Zukunft kommuniziert wird, mag vielen Lehrenden derzeit die Sorgenfalten auf die Stirn treiben. Einmal mehr beginnen Erwartungshorizont und Erfahrungs­raum auseinanderzutreten,[2] denn nur eine kleine Minderheit der Mittelalterhistoriker*innen haben sich bislang explorativ auf das Feld des E-Learning gewagt und die wenigen einschlägigen Handbücher sind leider nur hinter einer Bezahl- bzw. Lizenzschranke digital verfügbar.[3] Vor den Augen der Öffentlichkeit wiederum hantieren die Fürsprecher des Digitalen lange schon mit Heilsversprechen, doch die Vorspiegelungen poppig-bunter Werbe­videos kommerzieller Anbieter können im Handstrick­betrieb aus dem Homeoffice heraus kaum annährend reproduziert werden. Unüberschaubar schließlich wirkt die Zahl der aktuell im Angebot befindlichen Werkzeuge und Anwendungen zum E-Learning. Während die einen freilich didaktisch das Vorschulniveau kaum überschreiten, erfordern andere eine aufwendige Einarbeitung und sind mit reichlich Lehrgeld in Form von Zeit und Frustrationserlebnissen zu bezahlen.

Dankbar möchte man in diesen Tagen auf bereits bestehende Online-Angebote zurückgreifen, doch auch diese haben ihre Tücken. Ich greife exemplarisch lediglich zwei meiner Einschätzung nach in der Gesamtsicht besonders gelungene Angebote heraus, um zugleich die Grenzen und Beschränkungen ihres Einsatzes zu markieren: Die von Mathias Kluge in Augsburg realisierte Seite Mittelalterliche Geschichte – Eine Digitale Einführung in das Studium besticht durch ihre klaren und übersichtlichen Texte, Benutzer*innen werden im sogenannten Seminarraum anhand klug gewählter Beispiele Schritt für Schritt durch das Programm geführt. Leider sind mittlerweile einige Links des bereits 2009 eingerichteten Kurses beschädigt, manches Werkzeug (z.B. ‚der Wattenbach‘) zählt heute kaum mehr zum allgemeinen Standard. Zudem werden Vorkenntnisse des Mittellateinischen und der Paläographie vorausgesetzt, die heute in kaum einem grund­ständigen Studiengang mehr eingefordert werden dürfen (o tempora, o mores!). Nicht enttäuschungsfrei dürfte sich für die nicht ganz geringe Zahl der ‚minder-mittelalteraffinen‘ Studierenden der Einstieg über die großartige Züricher Plattform Ad fontes gestalten: Allzu schwer fällt Noviz*innen das Lesen selbst der als leicht gekennzeichneten Schriften, verwirrend wirken die Transkriptionsregeln selbst für Archiverfahrene.[4] Eine in Kleingruppen stattfindende, angeleitete Anwendung im akademischen Unterricht – die ich im Übrigen sehr empfehlen möchte – wäre hier deutlich vom reinen Selbststudium am eigenen Bildschirm zu scheiden. Dies ist dem Betreiberkonsortium denn auch vollauf bewusst. Auf die ‚häufig gestellte Frage‘ „Soll Ad fontes den Präsenzunterricht ersetzen?“, lautet ihre unmissverständliche Antwort: „Nein! Ad fontes ist als Ergänzung zu den herkömmlichen Lernmedien gedacht. Es ersetzt weder die Lektüre wissenschaftlicher Literatur noch die Diskussion in den Seminarien.“[5] Damit ist eine deutliche Grenzmarkierung zwischen Online-Materialien und Präsenzlehre gesetzt, die sich cum grano salis auch auf andere Web-Angebote übertragen lässt. Gerade dort, wo in erster Linie Text und wenig Interaktion geboten wird, erscheint der didaktische Mehrwert für ein Selbststudium im Vergleich mit der klassischen Seminarlektüre eines fachlich gut fundierten Handbuch­kapitels ohnehin fraglich.

Wer Lehre digital anbieten möchte, beginnt sicherlich nicht bei Null. Er begibt sich aber auf einen Parkour mit unzähligen Hindernissen und Hürden, die zum Teil nur unter erheblichem Zeit- und Kraftaufwand zu überwinden sind. Lehrgeld wird bekanntlich vor allem dann fällig, wenn man auf sich gestellt und ohne ausreichende Vorerfahrung zu Werke geht. Digitalisierung – und damit bin ich am entscheidenden Punkt dieses Blogposts angelangt – sollte aber auch bedeuten, räumliche Distanzen zu überwinden und neue Wege des Wissensaustausches und des kollaborativen Arbeitens zu eröffnen. Statt sich also in bewährter Manier geisteswissenschaftlichen Schaffens jeweils in einsamer Selbstgenügsamkeit an die Startlinie respektive den Schreibtisch zu begeben, sollte die digitale Umstellung akademischer Lehre als Gemeinschaftsprojekt begriffen und bewältigt werden. Hilfreich sind dabei gerade auch kleine, noch nicht auf umfassende fachdidaktische Expertise gestützte Hinweise und Ratschläge. Bei der Erkundung von Neuland lohnt es oftmals bereits, sich – in Abwandlung der berühmten Sentenz des Bernhard von Chartres[6] – als Zwerg auf die Schultern anderer Zwerge stellen zu können – jedenfalls so lange, bis man einen geeigneten Riesen gefunden hat. Meiner persönlichen Erfahrung nach bedeutet in der digitalen Lehre ohnehin oft ein didaktisch dosiertes ‚Weniger‘ ein fruchtbringendes ‚Mehr‘ an Nutzbarkeit für Lernende und Lehrende gleichermaßen.

[Quelle/Text: Digitale Lehre in der Mediävistik | Bild(er): Pixabay]

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Da versammelte der König Salomo zu sich die Ältesten in Israel, alle Häupter der Stämme und Obersten der Sippen in Israel nach Jerusalem, um die Lade des Bundes des HERRN heraufzubringen aus der Stadt Davids, das ist Zion. 2 Und es versammelten sich beim König Salomo alle Männer Israels am Fest im Monat Etanim, das ist der siebente Monat. 3 Und als alle Ältesten Israels kamen, hoben die Priester die Lade des HERRN auf 4 und brachten sie hinauf, dazu die Stiftshütte und alles Gerät des Heiligtums, das in der Stiftshütte war. Das taten die Priester und Leviten. 5 Und der König Salomo und die ganze Gemeinde Israel, die sich bei ihm versammelt hatte, ging mit ihm vor der Lade her und opferte Schafe und Rinder, so viel, dass man sie wegen ihrer Menge nicht zählen noch berechnen konnte. 6 So brachten die Priester die Lade des Bundes des HERRN an ihren Platz in den innersten Raum des Hauses, in das Allerheiligste, unter die Flügel der Cherubim. 7 Denn die Cherubim breiteten die Flügel aus an dem Ort, wo die Lade stand, und bedeckten die Lade und ihre Stangen von oben her. 8 Und die Stangen waren so lang, dass ihre Enden gesehen wurden im Heiligtum vor dem Allerheiligsten; aber von außen sah man sie nicht. Und dort sind sie bis auf diesen Tag. 9 Und es war nichts in der Lade als nur die zwei steinernen Tafeln, die Mose hineingelegt hatte am Horeb, als der HERR mit den Israeliten einen Bund schloss, nachdem sie aus Ägyptenland gezogen waren. 10 Als aber die Priester aus dem Heiligtum gingen, erfüllte die Wolke das Haus des HERRN, 11 sodass die Priester nicht zum Dienst hinzutreten konnten wegen der Wolke; denn die Herrlichkeit des HERRN erfüllte das Haus des HERRN. 12 Da sprach Salomo: Die Sonne hat der HERR an den Himmel gestellt. Er hat aber gesagt, er wolle im Dunkel wohnen. 13 So habe ich nun ein erhabenes Haus gebaut dir zur Wohnung, eine Stätte, dass du ewiglich da wohnest. 14 Und der König wandte sein Angesicht und segnete die ganze Gemeinde Israel, und die ganze Gemeinde Israel stand. 15 Und er sprach: Gelobt sei der HERR, der Gott Israels, der durch seinen Mund meinem Vater David zugesagt und es durch seine Hand erfüllt hat und gesagt: 16 Von dem Tage an, als ich mein Volk Israel aus Ägypten führte, hab ich keine Stadt erwählt unter irgendeinem Stamm Israels, dass mir ein Haus gebaut würde, damit mein Name da wäre. David aber habe ich erwählt, dass er über mein Volk Israel Herr sein sollte. 17 Mein Vater David hatte es zwar im Sinn, dem Namen des HERRN, des Gottes Israels, ein Haus zu bauen, 18 aber der HERR sprach zu meinem Vater David: Dass du im Sinn hast, meinem Namen ein Haus zu bauen, daran hast du wohlgetan, dass du dir das vornahmst. 19 Doch nicht du sollst das Haus bauen, sondern dein Sohn, der dir geboren wird, der soll meinem Namen ein Haus bauen. 20 Und der HERR hat sein Wort wahr gemacht, das er gegeben hat; denn ich bin zur Macht gekommen an meines Vaters David statt und sitze auf dem Thron Israels, wie der HERR zugesagt hat, und habe gebaut ein Haus dem Namen des HERRN, des Gottes Israels, 21 und habe dort eine Stätte zugerichtet der Lade, in der die Tafeln des Bundes sind, den der HERR geschlossen hat mit unsern Vätern, als er sie aus Ägyptenland führte. 22 Und Salomo trat vor den Altar des HERRN angesichts der ganzen Gemeinde Israel und breitete seine Hände aus gen Himmel.

[Quelle/Text: xxxxxxxxxxxxxxx | Bild(er): Pixabay]

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[Quelle/Text: xxxxxxxxxxxxxxx | Bild(er): Pixabay]

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